Ein menschenleeres Vorstadtviertel.
Die Hochhäuser, urbane Visionen der Vergangenheit, sind dem
Zerfall preisgegeben. Hier wohnt niemand mehr. Vorsichtig
durchschreitet man die Winkel und Gassen dieser morbiden
Tristesse. Da dringen leise Töne aus den Zimmern der ver-
lassenen Häuser. Geräusche, die nicht verstummen wollen
in ihrer ewigen Wiederholung. Der Betrachter ist mittendrin
in dieser Geisterstadt. Die Geister zeigen sich nicht. Aber ihre
Stimmen sprechen, flüstern, wispern aus den Wohnungen.
Im Kopf des Voyeurs entspinnen sich Geschichten von Liebe,
Hoffnung, Trauer...
Die grundlegende Idee der Ghostcity ist die Verbindung von bildnerischer Installation und theatraler Spielweise; ein begehbarer, übermenschengroßer Modellbau einer verlassenen Stadt, auf einer Fläche von 15 mal 15 Metern. Der Zuschauer betrachtet unterschiedliche Stillleben, die mit Geräuschen, Dialogen oder musikalischen Einsätzen kombiniert sind. Es ist ihm zunächst selbst überlassen, wie lange er die einzelnen Szenerien betrachten will. Dieses selbstständige Erkunden wechselt mit Phasen, in denen die Akteure den Fokus auf eine einzelne Szene richten. Die Gesamtdauer der Theaterinstallation beträgt 50 Minuten.